Säule 3a: Der Leitfaden für die private Vor­sorge

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Was ist die Säule 3a?

Die Vorsorge über die Säule 3a bezeichnet einen Teil der privaten Altersvorsorge, die vom Staat durch steuerliche Vergünstigungen gefördert wird. Einzahlungen in die Säule 3a können steuerlich abgesetzt werden. Die Säule 3a wird auch gebundene Vorsorge genannt, weil sie an bestimmte gesetzliche Vorgaben gebunden ist. Diese Vorgaben betreffen die Höhe der Einzahlungen und den Zeitpunkt der Auszahlung. Im Gegensatz zu Säule 3b muss die Auszahlung von Säule 3a auf einmal erfolgen, dafür können Einzahlungen vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Welche Rendite Sie erwarten können, ist abhängig vom gewählten Produkt.

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Diese Säule 3a-Produkte gibt es

Säule 3a-Produkte werden von Banken und Versicherungen angeboten. Bei Banken gibt es verschiedene Formen von 3a-Vorsorgefonds und -konten, ebenso kann man eine Lebensversicherung bei einer Versicherungsgesellschaft abschliessen.

3a-Vorsorgekonten bieten fast alle Banken in der Schweiz an, Sie finden sie zum Beispiel bei der Postfinance, der UBS, Raiffeisen und vielen anderen Banken. Lebensversicherungen aus der Säule 3a finden Sie ebenfalls bei fast jeder Versicherungsgesellschaft. Zur Säule 3a zählen kapitalbildende Lebensversicherungen und Mischformen, die sowohl Kapital bilden als auch gegen Risiken absichern. Reine Risikoversicherungen, die kein Kapital bilden, zählen nicht zur Säule 3a.

Die Wahl der passenden Vorsorgelösung in der Säule 3a

Welches Produkt sich für Ihre Bedürfnisse am besten eignet, ist abhängig von individuellen Faktoren und Ihrer Risikobereitschaft. Ein Vorsorgekonto bietet meist eine höhere Sicherheit, die möglichen Zinserträge sind aber oft gering. Bei Lebensversicherungen besteht die Möglichkeit, die Kapitalbildung an den Aktienmarkt zu koppeln, wodurch höhere Renditen, aber auch Verluste möglich sind. Ziehen Sie eine vorzeitige Auflösung in Betracht, was unter bestimmten Umständen möglich ist, sollten Sie vorher überprüfen, welche Kosten damit einhergehen, da manche Produkte nur mit Verlust gekündigt werden können.

Zur Absicherung der Familie eignen sich besonders gemischte Lebensversicherungen: Hier können Sie mit nur einer Police Kapital für das Alter bilden und gleichzeitig sich und Ihre Familie vor Risiken wie Erwerbslosigkeit oder unerwarteten Todesfällen schützen.

Besonders empfehlenswert ist eine solche Vorsorge für Paare im Konkubinat: Im Gegensatz zu Säule 1 und 2 der Schweizer Altersvorsorge ist die begünstigte Person in Lebensversicherungen frei wählbar, sodass Sie Ihren Partner auch dann absichern können, wenn Sie nicht miteinander verheiratet sind. Ausserdem kann die begünstigte Person nachträglich geändert werden, wodurch Sie zeitnah auf Veränderungen Ihrer Lebenssituation reagieren können.

Alle Personen, die in der Schweiz arbeiten, können in die Säule 3a ein­zahlen

Jede Person, die in der Schweiz ein AHV-pflichtiges Einkommen erhält, kann über die Säule 3a für das Alter vorsorgen. Dazu gehören Arbeitnehmer in Voll- und Teilzeitbeschäftigung, Arbeitssuchende mit Taggeldanspruch, Bezieher von IV-Leistungen mit Resterwerbstätigkeit und Grenzgänger, die in der Schweiz für einen Arbeitgeber tätig sind, aber im Ausland wohnen. Auch selbstständig tätige Personen können die Säule 3a für die private Vorsorge nutzen, sie dürfen pro Jahr sogar deutlich mehr einzahlen als angestellte Personen.

Wer keiner Tätigkeit nachgeht, hat auch keine Berechtigung zur Einzahlung in die Säule 3a. Ebenfalls nicht möglich ist die Einzahlung, wenn Sie im Betrieb Ihres Ehepartners oder eingetragenen Lebenspartners mitarbeiten. Nur, wenn auf den mitarbeitenden Partner AHV/IV-Beträge entrichtet werden, kann dieser eine Altersvorsorge über die Säule 3a abschliessen.

Tipp
Wer die gesetzliche Rente aufbessern möchte, profitiert von der Säule 3a

Wir empfehlen die private Vorsorge über die Säule 3a allen Personen, die ihre gesetzliche Rente mit einer langfristigen und sicheren Anlage aufbessern möchten. Kombinieren Sie Ihre private Altersvorsorge über Säule 3a mit Anlageprodukten aus Säule 3b, können Sie verschiedene Bedürfnisse und Sparziele abdecken und müssen sich im Alter nicht einschränken.

Mit der Säule 3a Versorgungslücken schliessen

Wer sich für den Ruhestand auf die gesetzlichen Leistungen verlässt, muss im Vergleich zu seinem bisherigen Einkommen mit deutlichen Einbussen rechnen. Bei einer lückenlosen Erwerbsbiografie können Sie mit etwa 60 Prozent Ihres bisherigen Einkommens rechnen. Noch grösser wird diese Lücke, wenn Sie Ihre Berufstätigkeit zwischendurch unterbrochen oder in Teilzeit gearbeitet haben.

Zwar benötigt man im Alter nicht unbedingt das bisherige Einkommen in voller Höhe, es sollten aber mindestens 80 Prozent zur Verfügung stehen, um das bisherige Leben wie gewohnt weiterzuführen. Möchten Sie sich im Alter lang gehegte Wünsche erfüllen, auf Reisen gehen oder Ihre Familie unterstützen, sollte der zur Verfügung stehende Betrag höher ausfallen.

Dies erreichen Sie nur über eine private Altersvorsorge, sie ist also unabdingbar, wenn Sie die Versorgungslücke im Alter schliessen und sich im Ruhestand nicht deutlich einschränken möchten. Berechnen Sie am besten genau, wie viel Geld Sie im Alter mindestens benötigen werden und wie hoch Ihre Rente tatsächlich ausfallen wird. Einen Rechner dafür finden Sie auf den Seiten der Schweizerischen Ausgleichskasse. Darauf basierend können Sie eine private Altersvorsorge auswählen, mit der Sie die entstehende Lücke schliessen können.

So können Sie mit der Säule 3a Steuern sparen

Einzahlungen in Altersvorsorgeprodukte der Säule 3a können jährlich vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Dadurch sparen Sie effektiv Steuern und können gleichzeitig Kapital bilden. In der Säule 3a fällt ausserdem keine Verrechnungssteuer an und das angesparte Kapital ist von der Vermögenssteuer befreit. Dadurch können Sie über die Jahre gerechnet eine enorme Steuerersparnis erreichen – je früher Sie anfangen, desto mehr sparen Sie insgesamt.

Bei der Auszahlung wird zwar ein reduzierter Steuersatz fällig, doch auch hier können Sie die Steuerlast senken, wenn Sie ein paar Tipps befolgen. Möglich ist zum Beispiel die Aufteilung Ihrer Altersvorsorge in verschiedene 3a-Produkte, wodurch Sie eine Staffelung der Auszahlung erreichen können. So können Sie nicht nur Ihre Steuerlast aufteilen, sondern zahlen in Kantonen mit progressiver Besteuerung auch insgesamt weniger Steuern als bei Auszahlung der ganzen Summe auf einen Schlag.

Es lohnt sich, den jährlichen Maximal­betrag in die Säule 3a einzubezahlen

Für die Säule 3a gilt bei den Einzahlungen ein jährlicher Maximalbetrag, der alle 1-2 Jahre leicht erhöht wird. Alle Säule 3a-Produkte sind auf diesen Maximalbetrag begrenzt, höhere Einzahlungen sind nicht möglich. Auch, wenn Sie mehrere 3a-Produkte abschliessen, ändert sich der Höchstbetrag nicht, sie müssen diesen dann auf die einzelnen Produkte aufteilen. In diesem Jahr können Angestellte bis zu 7'056 Franken einzahlen, für Selbstständige liegt die Grenze bei 20 Prozent des Jahreseinkommens bis zu einer Maximalsumme von 35'280 Franken. Möchten Sie die höchstmögliche Steuerersparnis erreichen, sollten Sie diesen Maximalbetrag so oft wie möglich ausschöpfen.

Den Zeitpunkt der Einzahlung können Sie selbst wählen und selbst entscheiden, ob Sie den Maximalbetrag auf einmal oder in Teilen einzahlen. So geraten Sie durch die Einzahlung nicht in eine finanzielle Schieflage. Der Abschluss eines 3a-Produkts lohnt sich eigentlich immer, doch je länger die Laufzeit ist, desto höher fällt die Steuerersparnis insgesamt aus. Fangen Sie also früh an, um das Maximum aus Säule 3a herauszuholen!

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Lebens­versicherung, Vorsorgefonds und Vorsorgekonto: Die wichtigsten Unter­schiede

Bei der Auswahl der richtigen Vorsorge über die Säule 3a haben Sie die Wahl zwischen einer Lebensversicherung und einem Vorsorgefonds. Beide funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip, durch konstante Einzahlungen über einen längeren Zeitraum bilden Sie Kapital, das mit einem bestimmten Zinssatz vergütet wird.

1. Vorsorgekonto

Allerdings gibt es einige Unterschiede, die Sie bei der Auswahl berücksichtigen sollten: Ein Vorsorgekonto garantiert Ihnen, dass Sie am Ende mindestens die Summe zurückerhalten, die Sie eingezahlt haben. Die Zinsen fallen aber oft sehr niedrig aus, das Kapital bildet sich hauptsächlich durch Ihre Einzahlungen.

2. Vorsorgefonds

Mehr Zinsen versprechen Vorsorgefonds, die sich aus Aktien, Obligationen und anderen, vom Geldmarkt abhängigen Werten zusammensetzen. Durch die Bündelung in einem Fonds bleibt das Verlustrisiko überschaubar, da Verluste bei einzelnen Anlagen durch Gewinne in anderen meist ausgeglichen werden. Bei Laufzeiten von 10 Jahren und mehr haben sich Vorsorgefonds als stabile Anlage mit guter Rendite erwiesen. Bedenken sollten Sie aber die geringere Sicherheit: Es gibt keine Garantie auf die Vermehrung Ihres Kapitals und dieses ist direkt vom Aktienmarkt abhängig. Geht es der Wirtschaft schlecht, wird auch ein Vorsorgefonds keine Gewinne einbringen.

3. Gemischte Lebens­versicherung

Entscheiden Sie sich für eine Lebensversicherung, sollten Sie sich darüber bewusst sein, dass ein Teil Ihrer Einzahlungen für den Risikoanteil dieser Versicherung verwendet wird. Lebensversicherungen aus Säule 3a zählen nämlich zu den gemischten Lebensversicherungen, die sowohl Kapital bilden als auch gegen Risiken wie Erwerbsunfähigkeit und Tod absichern. Dies bietet zusätzlichen Schutz, führt aber auch dazu, dass Ihre Einzahlungen nicht in voller Höhe auf das Kapital angerechnet werden.

Solche Lebensversicherungen eignen sich deshalb besonders für Familien und Alleinerziehende, in denen der Partner oder die Kinder besonders abgesichert werden sollen. Wie viel Rendite Sie mit einer Lebensversicherung erzielen können, ist abhängig vom gewählten Produkt. Normale Vorsorgepolicen garantieren Ihnen in der Regel einen bestimmten Zinssatz sowie eine Überschussbeteiligung: Bei besonders günstiger Entwicklung der Kapitalerträge oder anderweitigen Gewinnen der Versicherung ist diese verpflichtet, die Versicherten an diesem Gewinn zu beteiligen.

4. Fondsgebundene Lebens­versicherung

Mehr Rendite, aber auch ein höheres Risiko bieten fondsgebundene Lebensversicherungen. Ihre Beiträge werden in Anlagefonds investiert, ähnlich dem Vorsorgefonds bei einer Bank. Ihre Rendite ist in dieser Form direkt vom Aktienmarkt abhängig: Je besser es am Aktienmarkt aussieht, desto mehr Rendite werden Sie erzielen.

Aus­zahlung der Säule 3a: Zeit­punkt und Be­steuerung

Die Auszahlung der Säule 3a ist gesetzlich geregelt. Das gebildete Kapital muss auf einmal ausgezahlt werden, dies darf frühestens 5 Jahre vor dem Eintritt ins Rentenalter geschehen. Spätester Termin für die Auszahlung ist der tatsächliche Beginn des Ruhestands. Wer über das festgelegte Rentenalter hinaus tätig ist, kann die Auszahlung um bis zu fünf Jahre nach hinten verschieben.

Um die Besteuerung der Auszahlung gering zu halten, kann es sich lohnen, mehr als ein 3a-Produkt abzuschliessen. Dadurch können Sie die Auszahlung auf mehrere Jahre verteilen und müssen nicht die gesamte Steuerlast auf einmal tragen. Leben Sie in einem Kanton mit progressiver Besteuerung, lohnt sich die Aufteilung sogar doppelt, denn hier Sie zahlen durch die Aufteilung sogar insgesamt weniger Steuern.

Unter bestimmten Bedingungen ist auch eine frühere Auszahlung möglich, wodurch Säule 3a auch gezielt für bestimmte Zwecke genutzt werden kann. Sie können sich Ihre Altersvorsorge auszahlen lassen, wenn Sie sich selbstständig machen, dauerhaft ins Ausland auswandern oder einen Einkauf in die Pensionskasse tätigen möchten. Auch, wenn Sie eine Immobilie für den Eigengebrauch erwerben möchten oder eine Hypothek auf diese Immobilie abzahlen, können Sie das angesparte Kapital entnehmen. Hier profitieren Sie besonders von langfristiger Planung: Haben Sie bereits in jungen Jahren klare Vorstellungen von Ihrer beruflichen und privaten Zukunft, können Sie die Vorsorge über Säule 3a gezielt für die Umsetzung dieser Pläne nutzen.

Sie möchten mehr über die Auszahlung der Säule 3a erfahren? Die folgenden Artikel helfen weiter:

Die Vor­teile und Nachteile der Säule 3a

Einer der grössten Vorteile der Säule 3a ist sicherlich die mögliche Steuerersparnis, die Sie durch regelmässige Einzahlungen erreichen können. Zudem gehören Vorsorgefonds und Lebensversicherungen zu den sicheren Anlageprodukten, bei denen Sie keine grösseren Verluste befürchten müssen. In Lebensversicherungen gibt es häufig einen garantierten Mindestzins, auch die meisten Vorsorgefonds bieten einen bestimmten Zinssatz an, der nicht unterschritten wird. Oft bekommen Sie bereits beim Abschluss Informationen darüber, welcher Betrag Ihnen am Ende der Laufzeit mindestens ausgezahlt wird. So können Sie langfristig planen und verfügen über eine krisensichere Geldanlage.

Vor dem Abschluss sollte man aber bedenken, dass die Altersvorsorge über die Säule 3a durch ihre Langfristigkeit zwar sicher, aber auch recht unflexibel ist. Ihr Vermögen ist über lange Zeit gebunden und kann nur in wenigen Fällen vorher bezogen werden. Als Notgroschen sollte die Säule 3a deshalb auf keinen Fall dienen, da Sie auch bei Engpässen nicht auf das Kapital zugreifen können.

Möchten Sie eine langfristige und sichere Geldanlage abschliessen, aber dennoch finanziell flexibel bleiben, sollte Sie ein Produkt aus der Säule 3a mit einer flexiblen Anlage aus der Säule 3b (freie Vorsorge) kombinieren. Dies ermöglicht Ihnen finanzielle Flexibilität und versetzt Sie in die Lage, auch bei Engpässen spontan reagieren zu können.

Auswahl der richtigen Vor­sorge: Es lohnt sich, Beratungsangebote zu nutzen

Entscheiden Sie sich für die private Altersvorsorge über Säule 3a, sollten Sie sich unbedingt von Experten beraten lassen. Die Vielzahl der unterschiedlichen Produkte macht es nicht gerade leicht, das passende Produkt für die eigene Situation zu finden – durch die langfristige Bindung ist die Auswahl der passenden Anlage besonders wichtig, da nach dem Abschluss keine Möglichkeit mehr besteht, die Anlagestrategie vor der Auszahlung zu ändern.

Eine Beraterin oder ein Berater kann Sie bei allen Schritten zur privaten Altersvorsorge unterstützen und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Er analysiert Ihre aktuelle Situation, berechnet Ihren aktuellen Rentenanspruch und analysiert im gemeinsamen Gespräch Ihre aktuelle Lebenssituation. Darauf basierend unterbreitet er Ihnen die passendsten und lohnendsten Angebote. Auch beim Ausfüllen von Dokumenten und der Kommunikation mit Banken und Versicherungen kann Ihnen ein Berater viel Arbeit abnehmen. So sparen Sie sich viel Zeit und Mühe und können sich darauf verlassen, die optimale Anlage für Ihre Bedürfnisse zu finden.

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