Das Telmed-Modell in der Grundversicherung
In der Schweiz kann eine obligatorische Grundversicherung mit verschiedenen Modellen abgeschlossen werden. Neben den Modellen der freien Arztwahl, dem Hausarztmodell, dem HMO-Modell gehört dazu auch das telemedizinische Modell (kurz: Telmed oder auch Callmed). Je nach Krankenkasse tragen die Angebote unterschiedliche Bezeichnungen wie z. B. Tel Doc, Medcall oder Telcare. Allen gemeinsam ist, dass Versicherte vor einem Arztbesuch oder Spitalaufenthalt zuerst eine telemedizinische Beratungsstelle kontaktieren – telefonisch, per Video oder über eine App.
Kurz zusammengefasst: Im Telmed-Modell sind Versicherte verpflichtet, vor jedem geplanten Arztbesuch oder Spitaleintritt eine vorgesehene Stelle online oder telefonisch zu kontaktieren.
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Welche Vorteile bietet das Telmed-Modell in der Grundversicherung?
- Deutliche Prämienersparnis: Versicherte profitieren von tieferen monatlichen Prämien, Krankenkassen von tieferen Kosten.
- Gute Erreichbarkeit: Die Beratungsstellen sind in der Regel rund um die Uhr verfügbar – per Telefon, Video oder App.
- Weniger Wartezeiten: Viele kleinere medizinische Anliegen können sofort geklärt werden, ohne lange auf einen Arzttermin warten zu müssen.
- Kompetente Beratung: Häufig arbeiten die Hotlines mit speziell geschulten Ärzten oder medizinischem Fachpersonal. In vielen Fällen kann ein Arztbesuch ganz entfallen.
Welche Nachteile hat das Telmed-Modell?
- Eingeschränkte Arztwahl: Wer sehr günstige Prämien wählt, muss mit einer limitierten Auswahl an Ärzten oder Partnerpraxen rechnen.
- Pflicht zur Kontaktaufnahme: Vor jeder Konsultation muss zuerst die Hotline bzw. die entsprechende Stelle kontaktiert werden – Verstösse können Mehrkosten nach sich ziehen.
- Grenzen der Ferndiagnose: Telemedizin ersetzt keine persönliche Untersuchung. Fehleinschätzungen sind möglich.
- Geeignet für eher Gesunde: Für Personen mit regelmässigen, komplexen Behandlungen ist das Modell weniger geeignet.
Die Varianten des Telmed-Modells
Die genauen Regeln unterscheiden sich je nach Anbieter. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Varianten:
- Weisungsgebunden: Die Empfehlung der Hotline ist verbindlich, die freie Arztwahl bleibt jedoch bestehen.
- Nicht weisungsgebunden: Die Beratung ist Pflicht, die Empfehlung aber nicht bindend. Versicherte können danach jeden Arzt wählen.
- Weisungsgebunden mit eingeschränkter Arztwahl: Zusätzlich zur Bindung an die Empfehlung ist die Arztwahl eingeschränkt (z. B. auf Hausärzte, Partnerpraxen oder Ärzte auf Kassenlisten).
Was kostet das Telmed-Modell in der Grundversicherung 2026?
Bei einem telemedizinischen Modell gewährt die Krankenkasse den Versicherten in der Grundversicherungsprämie einen Rabatt. Damit zählt das Telmed-Modell zu den sogenannten Sparmodellen der Grundversicherung.
Das bedeutet, im Vergleich zur freien Arztwahl liegen die monatlichen Prämien im Telmed-Modell tendenziell tiefer: Versicherte können so rund 15 – 20 Prozent bei den Prämien sparen.
Telmed-Modelle der Schweizer Krankenkassen inkl. Prämien
KPTwin.smart
smartDoc
callmed 24
FlexHelp 24
*Günstigste Prämie in allen Kantonen für Erwachsene (ohne Unfalldeckung)
Wie kann ich im Telmed-Modell Prämien sparen?
Neben der Wahl des Versicherungsmodells beeinflussen auch Wohnort, Alter und Franchise die Prämienhöhe. Wer die Kosten weiter senken möchte, hat zusätzliche Möglichkeiten:
Krankenkasse wechseln
Da die Leistungen im Rahmen der obligatorischen Grundversicherung bei allen Versicherungen gleich sind, können Sie durch einen Krankenkassenwechsel die gleichen Leistungen von niedrigeren monatlichen Prämien profitieren. Prüfen Sie jetzt, welcher Anbieter im Telmed-Modell die günstigste Prämie offeriert.
Franchise ändern
Je höher die Franchise gewählt wird, desto niedriger sind die monatlichen Prämien. Erwartet man dagegen hohe Arztkosten, ist man mit einer tieferen Franchise zumeist besser beraten. Zu jedem Jahresanfang kann Franchise individuell erhöht und die monatliche Prämie dadurch gesenkt werden.
Ein weiterer Tipp, um Prämien zu sparen, ist die Vorauszahlung. Gerade für Familien kann es sich lohnen, die Jahresprämie auf einen Schlag zu bezahlen. In diesem Fall können Sie nämlich das Skonto vom Gesamtbetrag abziehen und zahlen so letztlich weniger.
Warum es sich lohnt, die Prämien im Telmed-Modell zu vergleichen
Die Leistungen der Grundversicherung sind dem Gesetz nach identisch, der Preis dafür nicht. Je nach Anbieter kann es hier zu deutlichen Unterschieden in der monatlichen Prämie kommen. Um nicht unnötig zu viel zu bezahlen, lohnt es sich daher, die Angebote verschiedener Versicherer regelmässig zu vergleichen.
Nutzen Sie unseren Prämienrechner, um die günstigste Prämie im telemedizinischen Modell für Ihren Wohnort zu ermitteln. Mit nur einer Minute Zeitaufwand und wenigen Angaben vergleichen Sie die Schweizer Krankenkassen und erfahren, wie hoch Ihre Prämie ausfällt und wie Sie sparen können. Je nach Anbieter, Wohnkanton und Franchise ist so eine jährliche Ersparnis von über 1´000 Franken möglich.
Telmed-Modell Prämien berechnen 2026
Telmed-Modell: An wen Sie sich im Krankheitsfall wenden
Das Prinzip ist einfach: Vor einem Besuch beim Arzt oder im Spital muss zuerst die Beratungsstelle kontaktiert werden. Diese ist in der Regel 365 Tage im Jahr rund um die Uhr erreichbar – per Telefon, Video oder App.
Nicht verpflichtend ist ein Anruf bzw. eine Online-Konsultation in der Regel dann, wenn es sich bei den medizinischen Konsultationen um gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen, um Abklärungen im Rahmen einer Mutterschaft, um Impfungen oder um zahnärztliche Behandlungen handelt.
Selbstverständlich ist auch bei einem Notfall ein vorheriges Telefonat nicht verpflichtend. Denn in einem Notfall ist es wahrscheinlich, dass ein entsprechendes Telefonat gar nicht geführt werden kann. Das ist auch den Krankenkassen bewusst. Deshalb gilt: Auch im Notfall darf direkt medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden. Die Kontaktaufnahme mit der Beratungsstelle muss jedoch nachträglich innert einer bestimmten Frist erfolgen.
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Wie funktionieren Kündigung und Wechsel im Telmed-Modell?
Die Grundversicherung kann, unabhängig vom gewählten Versicherungsmodell, jährlich gekündigt und gewechselt werden. Stichtag ist dabei immer der 30. November bzw. der letzte Arbeitstag im November: Bis dahin muss Ihr Kündigungsschreiben bei Ihrer aktuellen Krankenkasse vorliegen, damit die Kündigung rechtswirksam ist. Möchten Sie Ihre Grundversicherung also zum kommenden Jahr wechseln, sollten Sie sich rechtzeitig um die Kündigung Ihrer aktuellen Krankenversicherung bemühen.
Angst vor einer möglichen Versicherungslücke müssen Sie dabei übrigens nicht haben: Wer es versäumt, sich um eine neue Krankenversicherung zu kümmern, obwohl die bestehende Police bereits gekündigt ist, steht letztlich nicht ohne Versicherungsschutz da. Stattdessen bleiben Sie automatisch bei Ihrer jetzigen Krankenkasse versichert.
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