Das Telmed-Modell in der Grundversicherung
In der Schweiz kann eine obligatorische Grundversicherung mit verschiedenen Modellen abgeschlossen werden. Neben den Modellen der freien Arztwahl, dem Hausarztmodell, dem HMO-Modell gehört dazu auch das recht neue, so genannte telemedizinische Modell (kurz: Telmed oder auch Callmed). Dessen Modelle locken mit wohlklingenden Namen wie Sanatel, Tel Doc, Telfirst, Medcall, Telcare oder Win Win und haben alle gemeinsam, dass die Inanspruchnahme aller ärztlichen Dienste immer bereits im Vorfeld telefonisch gemeldet werden.
Kurz zusammengefasst zeichnet sich das Telmed-Modell dadurch aus, dass Versicherte verpflichtet sind, vor jedem geplanten Arztbesuch oder Spitalaufenthalt eine bestimmte Kontaktstelle anzurufen.
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Vorteile des Telmed-Modells
- Der Hauptvorteil des Telmed-Modells ist die enorme Prämienersparnis beim Versicherten und die Kostenersparnis bei den Krankenkassen.
- Schweizer Krankenversicherungen, welche einen Versicherungstarif nach Telmed-Prinzip offerieren, bieten in erster Linie eine gute Verfügbarkeit der telefonischen Hotline. Die Hotline kennt dabei wesentlich weniger zeitliche Einschränkungen und Wartezeiten, als diese bei einem persönlichen Besuch ohne Termin in einer Arztpraxis auftreten würden.
- Patienten mit kleineren medizinischen Problemen profitieren zudem von der hohen Kompetenz der telefonischen Berater: In vielen Fällen kann die Antwort des telefonischen Beraters einen Arztbesuch komplett ersparen. Zahlreiche Telmed-Angebote beinhalten zudem telefonische Konsultationen durch speziell dafür ausgebildete Ärzte.
Nachteile des Telmed-Modells
- Eine Fehleinschätzung per telefonischer Ferndiagnose kann für den Versicherten im ungünstigen Fall schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
- Bei nicht unabhängigen Gesundheitszentren kann zusätzlich eventuell der Anreiz vorhanden sein, dem Versicherten aus wirtschaftlichen Gründen die kostengünstigste Variante für eine Behandlung zu empfehlen, obwohl aus medizinischer Hinsicht eine andere (und damit eventuell etwas oder wesentlich teurere) Variante medizinisch indiziert wäre. Die freie Arztwahl ist zudem bei einem Telmed-Anbieter mit sehr günstigen Prämien oft eingeschränkt.
- Die telefonische vorherige Beratung ist fast immer verpflichtend. Ein Telmed-Modell ist in erster Linie für Versicherte zu empfehlen, die gesund sind oder nur kleinere medizinische Probleme haben.
Die Varianten des Telmed-Modells
Wenn Sie sich für ein Telmed Modell entschieden haben, beachten Sie mit besonderer Sorgfalt die Regeln und entsprechenden Vorschriften, die im Vertrag mit der Kasse festgehalten sind. Je nach Anbieter kann es hierbei nämlich zu Unterschieden kommen. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Varianten des Telmed-Prinzips:
Prämien des Telmed-Modells
Bei einem telemedizinischen Modell gewährt die Krankenkasse dem bei ihr Versicherten in der Grundversicherungsprämie einen besonders hohen Rabatt. Damit zählt das Telmed-Modell zu den sogenannten Sparmodellen der Grundversicherung.
Das bedeutet, im Vergleich zur freien Arztwahl liegen die monatlichen Prämien im Telmed-Modell tendenziell tiefer: Versicherte können so rund 15 – 20 Prozent bei den Prämien sparen. Nach dem Standardmodell und dem Hausarztmodell ist das telemedizinische Modell, auch aufgrund seiner niedrigen Prämie, das derzeit beliebteste und am häufigsten gewählte Versicherungsmodell.
Neben der Wahl eines alternativen Versicherungsmodells nehmen aber auch weitere Faktoren Einfluss auf die jeweilige Prämienhöhe. So ergeben sich je nach Wohnort, Alter sowie die Höhe der gewählten Franchise unterschiedliche Prämienbeiträge für Versicherte. Wer die monatlichen Beiträge im telemedizinischen Modell zusätzlich senken möchte, sollte diese einfachen Tipps beherzigen:
Krankenkasse wechseln
Da die Leistungen im Rahmen der obligatorischen Grundversicherung bei allen Versicherungen gleich sind, können Sie durch einen Krankenkassenwechsel die gleichen Leistungen von niedrigeren monatlichen Prämien profitieren. Prüfen Sie jetzt, welcher Anbieter im Telmed-Modell die günstigste Prämie offeriert!
Franchise ändern
Je höher die Franchise gewählt wird, desto niedriger sind die monatlichen Prämien. Erwartet man dagegen hohe Arztkosten, ist man mit einer tieferen Franchise zumeist besser beraten. Zu jedem Jahresanfang kann Franchise individuell erhöht und die monatliche Prämie dadurch gesenkt werden.
Ein weiterer Tipp, um Prämien zu sparen, ist die Vorauszahlung. Gerade für Familien kann es sich lohnen, die Jahresprämie auf einen Schlag zu bezahlen. In diesem Fall können Sie nämlich das Skonto vom Gesamtbetrag abziehen und zahlen so letztlich weniger.
Telmed-Modelle der Schweizer Krankenkassen
SmartCare
CompactOne
FlexHelp 24
smartDoc
*Günstigste Prämie in allen Kantonen für Erwachsene (ohne Unfalldeckung)
Telmed-Modell Vergleich Schweiz
Die Leistungen der Grundversicherung sind dem Gesetz nach identisch, der Preis dafür nicht. Je nach Anbieter kann es hier zu deutlichen Unterschieden in der monatlichen Prämie kommen. Um nicht unnötig zu viel zu bezahlen, lohnt es sich daher, die Angebote verschiedener Versicherer regelmässig zu vergleichen.
Nutzen Sie unseren Prämienrechner, um die günstigste Prämie im telemedizinischen Modell für Ihren Wohnort zu ermitteln. Mit nur einer Minute Zeitaufwand und wenigen Angaben vergleichen Sie die Schweizer Krankenkassen und erfahren, wie hoch Ihre Prämie ausfällt und wie Sie sparen können. Je nach Anbieter, Wohnkanton und Franchise ist so eine jährliche Ersparnis von über 1´000 Franken möglich!
Telmed-Modell Prämien berechnen 2025
Telmed-Modell: An wen Sie sich im Krankheitsfall wenden
Prinzipiell funktioniert das Telmed-Modell ganz einfach: Vor einem Besuch des Arztes, der Apotheke oder eines Spitals muss der Versicherte eine Beratungsstelle anrufen. Dort steht ihm eine medizinische Beratungs-Hotline zur Verfügung. Diese Hotline ist rund um die Uhr 365 Tage im Jahr erreichbar. Der Anruf vor dem tatsächlichen Besuch der medizinischen Fachkräfte ist obligatorisch.
Nicht verpflichtend hingegen ist ein Anruf in der Regel dann, wenn es sich bei den medizinischen Konsultationen um gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen, um Abklärungen im Rahmen einer Mutterschaft, um Impfungen oder um zahnärztliche Behandlungen handelt.
Selbstverständlich ist auch bei einem Notfall ein vorheriges Telefonat nicht verpflichtend. Denn in einem Notfall ist es wahrscheinlich, dass ein entsprechendes Telefonat gar nicht geführt werden kann, schon allein wegen der Nervosität der Beteiligten. Das ist auch den Krankenkassen bewusst. Doch innerhalb einer bestimmten Frist muss das Telefonat nachgeholt werden, auch wenn es sich um einen Notfall gehandelt hat.
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Kündigung und Wechsel im Telmed-Modell
Die Grundversicherung kann, unabhängig vom gewählten Versicherungsmodell, jährlich gekündigt und gewechselt werden. Stichtag ist dabei immer der 30. November bzw. der letzte Arbeitstag im November: Bis dahin muss Ihr Kündigungsschreiben bei Ihrer aktuellen Krankenkasse vorliegen, damit die Kündigung rechtswirksam ist. Möchten Sie Ihre Grundversicherung also zum kommenden Jahr wechseln, sollten Sie sich rechtzeitig um die Kündigung Ihrer aktuellen Krankenversicherung bemühen.
Angst vor einer möglichen Versicherungslücke müssen Sie dabei übrigens nicht haben: Wer es versäumt, sich um eine neue Krankenversicherung zu kümmern, obwohl die bestehende Police bereits gekündigt ist, steht letztlich nicht ohne Versicherungsschutz da. Stattdessen bleiben Sie automatisch bei Ihrer jetzigen Krankenkasse versichert.
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