So funktioniert die Verkehrsrechtsschutzversicherung
Eine Rechtsschutzversicherung dient der finanziellen Absicherung für juristische Auseinandersetzungen. Im Verkehrsrechtsschutz geht es dementsprechend um Streitfälle, die durch Ihre Teilnahme am Strassenverkehr entstehen können, zum Beispiel, wenn es einen Unfall gibt oder eine Sachbeschädigung vorliegt.
In der Regel übernimmt eine Rechtsschutzversicherung Kosten für die Beratung durch einen Anwalt oder eine Anwältin sowie die Vertretung vor Gericht. Auch Prozesskosten sind in einer solchen Versicherung enthalten. In welcher Höhe die Versicherung Ihre Kosten erstattet, ist pauschal nicht zu beantworten, denn dies ist abhängig davon, welchen Tarif Sie wählen und welche Leistungen dieser umfasst. Zudem bieten einige Versicherungen individuelle Leistungen an, etwa eine kostenfreie Beratungs-Hotline oder juristische Unterstützung per Chat und Mail.
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Kosten für eine Verkehrsrechtsschutzversicherung
Wie viel Sie für eine Rechtsschutzversicherung bezahlen müssen, ist in erster Linie abhängig vom gewählten Tarif – je mehr Leistungen dieser beinhaltet und je mehr Kosten im Schadensfall übernommen werden, desto höher ist die Prämie für die Versicherung. Soll die Versicherung nur für Sie selbst gelten, können Sie mit einer Prämie zwischen 6 und 12 Franken pro Monat rechnen, melden Sie auch Ihre Familie an, wird die Prämie geringfügig höher. Für maximal 15 Franken pro Monat erhalten Sie in jedem Fall einen umfassenden Schutz und sind bestmöglich abgesichert.
Die Leistungen einer Verkehrsrechtsschutzversicherung
Mit einer Verkehrsrechtsschutzversicherung erhalten Sie verschiedene Leistungen:
- Sie erhalten Unterstützung nach Unfällen, nach dem Entzug des Führerausweises und bei Schwierigkeiten mit der Motorfahrzeugsteuer.
- Die Versicherung hilft, wenn nach dem Kauf, nach der Reparatur oder im Rahmen eines Leasingvertrages Streitigkeiten auftreten.
- Kosten für einen Anwalt oder eine Mediation, Gebühren für das Gericht, für Gutachten und Prozessentschädigungen werden übernommen.
- Sie erhalten eine kostenlose telefonische Auskunft zu Ihrer Rechtslage.
Insgesamt lassen sich die Leistungen der Versicherung in drei Bereiche aufteilen:
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Verträge
Kaufen Sie ein Fahrzeug, mieten es oder schliessen einen Leasingvertrag ab, steht Ihnen Ihr Verkehrsrechtsschutz zur Seite, sollte es im Rahmen des Vertrags zu Streitigkeiten kommen, etwa, weil das Fahrzeug nicht der Beschreibung entspricht, bestimmte Komponenten nicht eingehalten werden oder Ihnen Leistungen verweigert werden, die im Vertrag festgehalten sind.
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Forderungen
Haben Sie nach einem Unfall Forderungen an die andere beteiligte Partei, zum Beispiel Schmerzensgeld oder Kosten für die Reparatur des Fahrzeugs, kümmert sich die Versicherung darum, diese Forderungen durchzusetzen. Dies gilt sowohl innerhalb der Schweiz als auch im Ausland.
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Strafverfahren
Auch in Strafverfahren erhalten Sie Unterstützung durch Ihre Versicherung. Sowohl als Beklagter als auch als klagende Person bekommen Sie Unterstützung dabei, Ihre Rechte wahrzunehmen und durchzusetzen.
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Was vom Verkehrsrechtsschutz nicht übernommen wird
Egal, ob es sich um einen Basis- oder einen Premium-Tarif handelt: In bestimmten Fällen ist eine Kostenübernahme im Verkehrsrechtsschutz ausgeschlossen. Dazu zählen die folgenden Fälle:
- Der Streitwert ist zu niedrig: In vielen Versicherungsverträgen gibt es eine Klausel, die festlegt, welcher Streitwert bei einem Prozess mindestens ausgerufen werden muss. Liegt der Streitwert Ihres Falls darunter, übernimmt die Versicherung keine Kosten.
- Sie haben vorsätzlich eine Ordnungswidrigkeit oder Straftat begangen: Sind Sie zum Beispiel bewusst Auto gefahren, obwohl Sie Alkohol getrunken hatten, und haben bei dieser Fahrt einen Unfall verursacht, übernimmt die Versicherung keine Kosten. Gleiches gilt auch für andere Delikte im Strassenverkehr, die mit Vorsatz begangen werden, zum Beispiel Fahren ohne gültigen Fahrausweis oder ohne die obligatorische Haftpflichtversicherung.
- Bussgelder und Strafzahlungen: Diese müssen von Ihnen selbst übernommen werden, eine Übernahme der Versicherung ist nicht möglich. Sind Sie aber der Meinung, dass eine Ihnen auferlegte Busse zu Unrecht erfolgte oder überhöht ist, unterstützt die Versicherung Sie bei der Auseinandersetzung mit den Behörden.
- Aussichtslosigkeit: Ist die Versicherung der Meinung, dass ein von Ihnen angestrebter Prozess keine Aussicht auf Erfolg hat, kann sie ebenfalls die Kostenübernahme verweigern. Allerdings haben Sie in solchen Fällen die Möglichkeit, einen Schiedsrichter hinzuzuziehen, der die Aussichten bewertet und die Versicherung zur Kostenübernahme verpflichten kann. Alternativ können Sie den Prozess zunächst selbst zahlen, sollten Sie damit Erfolg haben, können Sie von der Versicherung im Nachgang Leistungen einfordern.
Varianten der Verkehrsrechtsschutz-Versicherung
Wie in vielen Versicherungen gibt es auch im Verkehrsrechtsschutz unterschiedliche Tarife und Leistungen – so gibt es zum Beispiel besonders günstige Basis-Tarife mit einem eher geringen Schutz, aber auch Premium-Tarife, die Sie als Rundum-Sorglos-Paket abschliessen können. So können Sie selbst entscheiden, welche Leistungen Ihnen wichtig sind und wie Sie sich die Kostenerstattung im Schadensfall vorstellen.
Versicherungen für den Rechtsschutz im Strassenverkehr gibt es als eigenständige Tarife, aber auch als Zusatzbaustein in allgemeinen, privaten Rechtsschutzversicherungen. Haben Sie bereits eine Rechtsschutzversicherung, können Sie dort anfragen, ob der Verkehrs-Rechtsschutz als Zusatzbaustein angeboten wird. Dies ist oft günstiger als ein eigenständiger Tarif und reduziert zusätzlich den bürokratischen Aufwand, da Sie so nur eine Police haben.
Welche Fahrzeuge umfasst der Verkehrsrechtsschutz?
Viele Versicherte denken, dass eine Versicherung für Verkehrsrechtsschutz nur für Autofahrer gilt. Dies trifft aber nicht zu, stattdessen gilt sie für alle Personen, die am Strassenverkehr teilnehmen, sowohl mit als auch ohne Fahrzeug. Fussgänger sind ebenso geschützt wie Velofahrer und Autofahrer, auch exotische oder neumodische Fortbewegungsmittel wie E-Roller oder Quads sind in der Versicherung enthalten. Natürlich sind Unfälle und Auseinandersetzungen bei Autofahrern häufiger als bei anderen Verkehrsteilnehmern, ein Basis-Schutz ist aber für alle Personen nützlich, die sich regelmässig im Strassenverkehr bewegen.
Vergleich der Verkehrsrechtsschutzversicherungen
Um die passende Versicherung für Ihren Bedarf zu finden, ist es wichtig, die verschiedenen Tarife genau miteinander zu vergleichen, denn sowohl bei der Prämie als auch bei den Leistungen gibt es mitunter deutliche Unterschiede. Dafür sollten Sie zunächst festlegen, welche Leistungen Ihnen im Verkehrsrechtsschutz wichtig sind und in welcher Höhe eine Kostenübernahme im Schadensfall erfolgen soll. So ermitteln Sie schnell die Versicherung, die das beste Verhältnis von Preis und Leistung bietet.
Auch unser individueller Vergleich bietet eine gute Basis, um den optimalen Tarif zu finden. Nehmen Sie auch zusätzliche Leistungen und den Service der Versicherung genauer unter die Lupe – so bieten einige Versicherer ihren Mitgliedern zum Beispiel eine kostenlose Rechtsberatung online oder per Hotline. Auch Vergleichstests, zum Beispiel durch das Schweizer Institut für Qualitätstests, können beim Vergleich und der Auswahl helfen.
Wir empfehlen, bei der Auswahl nicht nur auf den günstigsten Preis zu achten, sondern auch eine Versicherung zu wählen, die zu Ihren Bedürfnissen passt. So benötigen zum Beispiel Menschen, die häufig online sind, nicht unbedingt eine telefonische Beratung. Sind Sie viel im Ausland unterwegs, sollte die Versicherung auch dies abdecken, sodass Sie keine gesonderte Versicherung dafür abschliessen müssen.
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Die Deckungssumme im Verkehrsrechtsschutz
Ein besonders wichtiger Punkt bei Rechtsschutzversicherungen ist die Wahl der richtigen Deckungssumme. Diese sollte einerseits hoch genug sein, um alle eventuell entstehenden Kosten decken zu können, andererseits aber nicht so hoch, dass die Prämie dafür unbezahlbar wird.
Lassen Sie sich nicht von vermeintlich günstigen Prämien locken, die zulasten der Deckungssumme gehen, und bedenken Sie, wie viel ein Anwalt in der Schweiz kosten kann. In der Regel liegen die Honorare für Anwälte in der Schweiz bei 200-500 Franken pro Stunde, besonders erfolgreiche und bekannte Anwälte können auch mehr verlangen. Meist ist es auch mit wenigen Stunden nicht getan, besonders, wenn es auf einen Prozess vor Gericht hinausläuft. Die Deckungssumme sollte also hoch genug sein, um einen Anwalt und einen Prozess auch über längere Zeit zu finanzieren. Schliesslich ist es besonders ärgerlich, wenn Ihnen mitten in einem Prozess das Geld ausgeht und sie diesen trotz Aussicht auf Erfolg aus Geldgründen nicht fortführen können.
Wer braucht eine Verkehrsrechtsschutzversicherung?
Eine Verkehrsrechtsschutzversicherung ist prinzipiell für alle Personen zu empfehlen, die regelmässig am Strassenverkehr teilnehmen, egal, mit was für einem Fahrzeug diese unterwegs sind. Je häufiger Sie im Strassenverkehr unterwegs sind, desto grösser sollte der Umfang der Versicherung sein. Pendeln Sie zum Beispiel täglich mit dem Auto zur Arbeit, ist ein Premium-Tarif sinnvoll, fahren Sie nur hin und wieder Velo und arbeiten hauptsächlich in den eigenen vier Wänden, ist auch ein Basis-Schutz ausreichend.
Zusätzliche Sparmöglichkeiten im Verkehrsrechtsschutz
Haben Sie sich dafür entschieden, sich über den Verkehrsrechtsschutz abzusichern, gibt es ein paar Möglichkeiten, mit denen Sie die Prämie zusätzlich senken können:
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Familien-Tarife
Die meisten Versicherer bieten neben Policen für Einzelpersonen auch Familientarife, die für alle Personen desselben Haushalts gelten. Diese kosten nur geringfügig mehr als ein Einzeltarif, umgelegt auf alle Personen sind sie meist deutlich günstiger als der Abschluss von mehreren, einzelnen Tarifen.
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Zusatzbausteine im Privatrechtsschutz
Statt einer eigenständigen Versicherung bieten viele Versicherer den Rechtsschutz im Strassenverkehr auch als zusätzlichen Baustein in der privaten Rechtsschutzversicherung an. Zwar wird durch den Einschluss die Prämie leicht erhöht, fällt in der Regel aber günstiger aus als die Summe von zwei separaten Versicherungen. Wer bereits eine private Rechtsschutzversicherung hat und mit dieser zufrieden ist, sollte diese Möglichkeit deshalb unbedingt prüfen.
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Jährliche Zahlweise
Versicherungen sehen es in aller Regel gerne, wenn die Beiträge für ein Jahr frühzeitig und komplett bezahlt werden. Aus diesem Grund gibt es häufig Rabatte für die halbjährliche und jährliche Zahlungsweise. Je nach Versicherung können Sie so 0,5-2 Prozent des jährlichen Beitrags sparen, verglichen mit den Beiträgen bei monatlicher Zahlung der Prämie.
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Verzicht auf freie Anwaltswahl
Die freie Wahl des Anwalts ist bei vielen Versicherten zwar beliebt, wird häufig aber überbewertet. Zwar ist es möglich, dass ein von der Versicherung bestimmter Anwalt auch die Interessen dieser Versicherung berücksichtigt, durch die Klausel der Aussichtslosigkeit erfolgt eine Kostenübernahme aber sowieso nur dann, wenn ein Prozess Aussicht auf Erfolg hat, unabhängig davon, wer den Anwalt ausgesucht hat. Zudem sind von der Versicherung beauftragte Anwälte häufig ausgewiesene Experten in Ihrem Gebiet, da sie sehr oft mit ähnlichen Themen konfrontiert sind. Entscheiden Sie sich gegen die freie Anwaltswahl, wird die Prämie günstiger, Sie sparen sich die langfristige Auswahl und können sicher sein, im Schadensfall schnell einen ausgewiesenen Experten an Ihrer Seite zu haben.
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