Seit vielen Jahren ist bekannt, dass die staatliche Altersvorsorge in der Schweiz relativ niedrig ausfällt. Wer erwartet, nur über diese Vorsorge seinen Lebensstandard im Alter halten zu können, wird in der Regel schnell eines Besseren belehrt. So ist es keine Seltenheit, dass sich viele Ältere in der Rente einschränken oder über das Rentenalter hinaus arbeiten.
Häufig wird auch unterschätzt, wie gross die Lücke tatsächlich ausfallen kann: Haben Sie nicht Ihr ganzes Leben in Vollzeit gearbeitet, kann die Rente noch knapper ausfallen als ohnehin schon. Dies trifft besonders Frauen, die Ihre Erwerbstätigkeit reduziert oder aufgegeben haben, um die Betreuung und Erziehung der Kinder zu übernehmen. Versicherung-Schweiz hat deshalb verschiedene Möglichkeiten geprüft und einige Tipps zusammengetragen, wie Sie die staatlichen Zahlungen ergänzen und die Versorgungslücke im Alter schliessen können.
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Versorgungslücke: Zunächst genauen Bedarf berechnen
Um herauszufinden, wie hoch Ihre Vorsorge ausfallen sollte, um im Alter Ihren Lebensstandard zu halten, müssen Sie zunächst in Erfahrung bringen, wie es aktuell um Ihre Rente bestellt ist. Den genauen Wert erfahren Sie bei Ihrer Vorsorgeeinrichtung: Schriftliche Anfragen werden in der Regel schnell und umfassend beantwortet. Die Summe, die Ihnen mitgeteilt wurde, stellen Sie dann Ihre aktuellen Ausgaben gegenüber. So erfahren Sie schnell, wie gross die Differenz zwischen beiden Beträgen ist und welche Summe Ihnen bei der Vorsorge fehlt.
Wir empfehlen bei dieser Berechnung auch immer, einen Puffer einzuplanen und nicht zu knapp zu rechnen. So haben Sie zum einen Notgroschen für unerwartete Ausgaben oder sind in der Lage, sich neben dem alltäglichen Leben im Alter auch den ein oder anderen Wunsch zu erfüllen. Bedenken Sie auch, dass sich Ihre laufenden Kosten im Alter verändern können: Manche Ausgaben, wie die Einzahlungen in die Vorsorge, fallen nun weg, andere kommen hinzu, bei vielen Älteren steigen zum Beispiel die Kosten für Gesundheitsversorgung, Medikamente und Hilfsmittel.
Nützlich: Einkauf in die Pensionskasse
Fällt Ihre staatliche Rente gering aus, weil Sie Ihre Erwerbstätigkeit unterbrochen oder reduziert haben, können Sie diese Lücken mit einer Einzahlung schliessen. Auf Ihrem Pensionskassenausweis sehen Sie, ob Sie bereits das maximale Altersguthaben erreicht haben. Ist das nicht der Fall, können Sie mit Einzahlungen dafür sorgen, dass dieser Betrag erreicht wird. Eine solche Einzahlung hat zwei Vorteile: Zum einen erreichen Sie eine höhere Rentenzahlung im Alter, zum anderen reduzieren Sie dadurch Ihre Steuerlast: Freiwillige Einzahlungen in die Pensionskasse können nämlich ebenso vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden wie Einzahlungen in Säule 3a.
Kommt es zu einer Trennung, haben verheiratete Paare einen Vorteil: Die Pensionskassenbeiträge werden geteilt, sodass beiden Partnern etwa gleich viel zur Verfügung steht. Bei unverheirateten Paaren ist hingegen jeder für seine eigenen Beiträge verantwortlich und der Partner, der die Kinder oder die Grosseltern versorgt hat, hat bei einer Trennung finanzielle Nachteile. Ändern lässt sich dies mit einem Konkubinatsvertrag, mit dem die Einkommensverhältnisse für den Fall einer Trennung geklärt werden.
Zu empfehlen: Private Altersvorsorge
Ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Altersvorsorge spielt die private Vorsorge über Säule 3a und 3b. Gehen Sie hier geschickt vor, können Sie Ihre Versorgungslücke komplett schliessen und dazu noch eine Menge Steuern sparen.
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Säule 3a
Mit der gebundenen Vorsorge in Säule 3a können Sie jährlich einen bestimmten Betrag sparen, der vom steuerbaren Einkommen abgezogen wird, Sie zahlen also effektiv weniger Steuern. Aktuell beträgt die Maximalsumme für Angehörige einer Pensionskasse 7'258 Franken, für Selbstständige ohne Pensionskasse 36’288 Franken. Haben Sie weniger zur Verfügung, können Sie natürlich auch weniger einzahlen – steuerlich abgesetzt wird immer die Summe, die Sie im Kalenderjahr eingezahlt haben.
Da Säule 3a über einen langen Zeitraum läuft und frühestens mit 60 bezogen werden kann, kommt hier über die Jahre eine grosse Steuerersparnis zusammen. Beliebt in Säule 3a sind Banklösungen oder Lebensversicherungen, die meist mit einem garantierten Zinssatz einhergehen.
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Säule 3b
Eine gute Ergänzung zu den genannten Möglichkeiten sind Anlagen in Säule 3b. Die freie Vorsorge ist deutlich flexibler als Säule 3a und kann diese gut ergänzen: Hier können Sie auch ein höheres Risiko eingehen oder ungewöhnliche Strategien verfolgen. Zudem sind Investitionen in Säule 3b nicht so streng reglementiert wie in der gebundenen Vorsorge, möglich sind auch kurze Anlagezeiten und gestaffelte Auszahlungen. Nicht zuletzt können Sie auch in Säule 3b Steuern sparen: Lebensversicherungen in Säule 3b unterliegen zum Beispiel einem reduzierten Steuersatz bei der Auszahlung. Auch in anderen Anlageformen können Sie bestimmte Werte geltend machen und so die Steuerlast reduzieren, etwa, wenn Sie eine Immobilie anschaffen und diese selbst bewohnen.
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Ebenfalls wichtig: Absicherung von Risiken
Sind Sie sowieso dabei, Ihre Altersvorsorge auf Vordermann zu bringen, sollten Sie in diesem Zug auch die wichtigsten Risiken abdecken. Sichern Sie sich selbst für den Fall ab, dass Sie erwerbsunfähig werden, und denken Sie an Ihre Familie, sollten Sie unerwartet versterben. Besonders gut geht dies mit Risiko-Lebensversicherungen: Sie wählen selbst, welche Risiken versichert werden sollen und wie die Auszahlung gestaltet und verteilt wird, sollte der Versicherungsfall eintreten.
Für Paare im Konkubinat bieten solche Tarife ausserdem eine besondere Absicherung: Bei einer Risiko-Lebensversicherung kann die begünstigte Person frei bestimmt werden und muss nicht zu den gesetzlichen Erben gehören. Ausserdem gehört die Auszahlung nicht zur Erbmasse: Das Geld darf auch dann behalten werden, wenn die begünstigte Person das Erbe ausschlägt oder selbst gar kein Erbe ist.
- Je früher Sie sich mit Ihrer staatlichen Rente auseinandersetzen, desto besser können Sie die Versorgungslücke schliessen
- Besonders bei Lücken in der Erwerbszeit oder bei Reduzierung der Arbeitszeit ist eine private Vorsorge und Ergänzung unverzichtbar
- Bei Ihrer Vorsorgeeinrichtung erfahren Sie den aktuellen Stand Ihres Altersguthabens
- Schliessen Sie zunächst die Lücken durch freiwillige Einzahlungen in die Pensionskasse
- Stellen Sie anschliessend Ihre private Vorsorge auf sichere Füsse: Mit einer guten Kombination der verschiedenen Möglichkeiten können Sie die Lücke schliessen, sparen Steuern und haben im besten Fall sogar ein finanzielles Polster für Sonderwünsche und Träume
Unser Fazit
Um in der Schweiz allein von der staatlichen Rente leben zu können, muss man eine lückenlose Erwerbsbiografie vorweisen: Nur, wer in jungen Jahren mit dem Arbeiten anfing und bis zur Rente in Vollzeit gearbeitet hat, kann mit den staatlichen Zahlungen auskommen. In vielen Fällen reichen diese aber nicht aus und müssen mit einer privaten Vorsorge ergänzt werden. Die Möglichkeiten dafür sind aber zum Glück vielfältig. Analysieren Sie zunächst Ihre aktuelle Situation und Ihre zukünftige Rente, und suchen Sie dann nach den am besten geeigneten Ergänzungen.
Am Ende kommt es allein auf Ihre Vorlieben und Bedürfnisse an, für welche Strategie Sie sich entscheiden. Der beste Tipp ist wohl, nicht zu lange damit zu warten: Je früher Sie mit der Vorsorge beginnen, desto weniger müssen Sie jährlich aufbringen, um Ihren Lebensstandard im Alter zu behalten. Fordern Sie heute noch Ihr individuelles Angebot für Lebensversicherungen von uns an und verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, welche Möglichkeiten und Anlagevarianten Sie bei der privaten Altersvorsorge zur Auswahl haben.
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