Auf dem Dach des Einfamilienhauses, im eigenen Garten oder am Balkon der Mietwohnung: Solaranlagen erfreuen sich in der Schweiz grosser Beliebtheit. Sie versprechen nicht nur umweltfreundlichen Strom, sondern auch eine Kostenersparnis bei den jährlichen Stromabrechnungen – je sonniger das Jahr, desto weniger muss man am Ende für den Strom bezahlen.
Allerdings ist die Anschaffung einer Solaranlage zunächst mit Kosten verbunden. Zudem gibt es auch von rechtlicher Seite einige Dinge zu beachten, wenn Sie von den Vorteilen der selbst gewonnenen Energie profitieren möchten.
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Solaranlagen zuhause: Möglichkeiten und Vorgaben
Möchten Sie bei sich zuhause eine Solaranlage installieren, kommt es in erster Linie darauf an, was für eine Art Anlage Sie nutzen möchten. Während sogenannte „Balkonkraftwerke“, also kleine, mobile Anlagen, meist relativ schnell und mit wenig Aufwand zu montieren sind, gibt es bei stationären Anlagen mehr zu beachten.
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Balkonkraftwerke („Plug-and-Play"-Anlagen)
Balkonkraftwerke sind kompakte und mobile Solaranlagen, die den gewonnenen Strom in der Regel über die Steckdose in das heimische Netz einspeisen. Dazu werden einige Solarpaneels installiert, zum Beispiel im Garten oder an der Balkonbrüstung. Den Strom kann man direkt nutzen und Geräte im Dauerbetrieb damit versorgen, zum Beispiel den Kühlschrank oder das Telefon. Möchten Sie den Strom konstant nutzen, können Sie einen Energiespeicher nutzen.
Um eine solche Solaranlage zu betreiben, benötigen Mieterinnen und Mieter zunächst die Zustimmung des Vermieters – zumindest dann, wenn sich durch die Anlage die Optik der Aussenfassade deutlich ändert oder andere Auswirkungen zu erwarten sind. Auch ohne solche Einschränkungen ist es aber sicherlich dem Mietverhältnis zuträglich, wenn Sie den Vermieter im Voraus über Ihre Pläne informieren.
Ausserdem müssen Sie Ihren Energieversorger informieren und ihm das Konformitätsschreiben zukommen lassen, das bei jeder Solaranlage vom Hersteller beiliegt. Zuletzt müssen Sie auch dafür sorgen, dass bei Ihnen ein Stromzähler mit Rücklaufsperre vorhanden ist, und diesen gegebenenfalls nachrüsten. Es gilt die Vorgabe, dass ein Balkonkraftwerk maximal 600 Watt ins Netz einspeisen darf. Bei einer höheren Leistung muss die Anlage professionell installiert und vom Netzbetreiber genehmigt werden.
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Fest installierte Anlagen
Etwas komplizierter ist der Prozess, wenn Sie eine Solaranlage dauerhaft einbauen möchten, etwa auf dem Dach installieren oder im Garten aufstellen. In den meisten Fällen brauchen Sie für eine solche Installation eine Baugenehmigung. Ausnahmen gelten nur für Anlagen, die auf dem Dach montiert werden und die Dachform nicht verändern. Erkundigen Sie sich im Zweifel bei der Verwaltung Ihres Kantons nach den genauen Vorgaben.
Um zu erfahren, wie viel Strom Sie maximal ins Netz einspeisen dürfen und welche Vergütung Sie dafür bekommen können, sollten Sie mit Ihrem Energieversorger Kontakt aufnehmen – hier gibt es je nach Kanton und Anbieter unterschiedliche Bedingungen.
- Hohe Einsparungen möglich
- Gut für die Umwelt
- Langfristig und nachhaltig
- Hohe Kosten bei der Erstanschaffung
- Es können Folgekosten entstehen, wenn die Anlage beschädigt wird
- Die Anlage ist abhängig vom Wetter und erzielt nicht in jedem Jahr die gleichen Ergebnisse
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Solaranlagen versichern: Darauf müssen Sie achten
Eine Solaranlage soll zwar Kosten einsparen, kann im ungünstigsten Fall aber auch Kosten verursachen oder sogar die Ursache für einen Schaden sein. Fest installierte Anlagen können sich lockern und durch herabstürzende Einzelteile zur Gefahr werden, auch Anlagen auf Balkonen können solche Gefahren verursachen. Dazu können Schäden an der Solaranlage selbst kommen, die ebenfalls ins Geld gehen können.
Haftpflichtversicherung: Obligatorisch für Solaranlagen-Besitzer
Wer nicht sowieso eine hat, muss das spätestens jetzt ändern: Eine Haftpflichtversicherung ist in der Schweiz gesetzlich vorgeschrieben, wenn Sie eine Solaranlage betreiben. So sind Sie abgesichert, wenn durch Ihre Solaranlage anderen ein Schaden entsteht.
Kaskoversicherung für Wetterschäden
Eine Solaranlage ist durch ihren Standort dem Wetter meist mehr oder weniger ungeschützt ausgeliefert. Deshalb sind Beschädigungen durch das Wetter relativ wahrscheinlich – und das kann schnell ins Geld gehen. Schon ein kleines Balkonkraftwerk kann mehrere Tausend Franken kosten. Wird dieses dann mehrmals im Jahr repariert oder muss sogar ersetzt werden, ist die erzielte Ersparnis schnell zunichte gemacht, unter Umständen zahlen Sie sogar mehr als vorher.
Um dem vorzubeugen und Solaranlagen bei Elementarschäden zu schützen, haben viele Versicherer eigene Tarife im Angebot. Sie können einen eigenen Tarif abschliessen, bei einigen Anbietern ist die Kaskoversicherung für die Photovoltaik-Anlage auch als Baustein der Gebäudeversicherung zu haben.
Mit einer Photovoltaik-Versicherung übernimmt die Versicherung Kosten für Schäden in diesen Situationen:
- Sturm, Hagel und Blitzschlag
- Erdbeben, Frost und Überlastung durch Schnee
- Überspannung, Kurzschluss und Brand
- Diebstahl, Tierbisse und (unbeabsichtigte) Bedienungsfehler
- Ausgleich der zusätzlichen Kosten, die durch den Wegfall der Versorgung entstanden sind
Die Kosten einer Versicherung für die Photovoltaik-Anlage sind von verschiedenen Faktoren abhängig: Eine entscheidende Rolle spielt die Grösse der Anlage, aber auch der genaue Standort und die Versicherungssumme spielen eine Rolle. Nehmen Sie sich am besten etwas Zeit und vergleichen Sie die verschiedenen Möglichkeiten für Ihre Anlage. Lassen Sie sich auch von uns ein individuelles Angebot erstellen und finden Sie so das beste Angebot für Ihren Bedarf.
- Die Installation einer Solaranlage kann sich lohnen, sollte aber gut geplant werden
- Sowohl der Energieversorger als auch der Vermieter müssen informiert werden
- Anlagen über 600 Watt müssen von einem Profi angeschlossen und vom Energieversorger genehmigt werden
- Für den Betrieb einer Solaranlage ist eine Haftpflichtversicherung vorgeschrieben
- Eine Kaskoversicherung für Photovoltaik-Anlagen übernimmt auch Schäden durch Unwetter, Diebstahl und Bedienungsfehler
Unser Fazit
Die Anschaffung einer Solaranlage kann sich lohnen, wenn Sie gut durchdacht wurde. Bedenken Sie bei der Planung, dass die Anschaffung zunächst Kosten verursacht und zudem weitere Kosten entstehen können, etwa durch die Versicherung oder weil die Anlage weniger Strom produzier als geplant.
Haben Sie aber alle Aspekte bedacht, können Sie mit geschicktem Vorgehen eine gute Ersparnis erwarten. Beziehen Sie alle Faktoren in Ihre Planung mit ein und stellen Sie sicher, dass Sie mit der Anlage kein Verlustgeschäft machen und für den Schadensfall abgesichert sind. So haben Sie langfristig Freude an Ihrer Anlage, sparen jedes Jahr Stromkosten und tragen aktiv zu einem sauberen Planeten bei.
Weitere Links und Quellen zu diesem Beitrag
- www.bfe.admin.ch – Solarenergie
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