Eine Arbeit in Vollzeit ist zwar nach wie vor die Regel, wird aber immer häufiger von anderen Arbeitszeit- und Lebensmodellen abgelöst. Häufiger als früher arbeiten Menschen in Teilzeit: Manche möchten sich mehr der Familie widmen, andere bauen nebenbei eine Selbstständigkeit auf oder geniessen es, mehr Zeit für Freizeit und Freunde zu haben. Für viele ist das Arbeiten in Teilzeit keine Notwendigkeit, sondern eine bewusste Entscheidung für mehr Zeit und Lebensqualität.
Doch auch, wenn der Schritt in die Teilzeitbeschäftigung verlockend erscheint, sollte er gut geplant sein: Nicht nur im aktuellen Alltag steht Ihnen weniger Geld zur Verfügung, auch Ihre Altersvorsorge verringert sich durch die niedrigere Arbeitszeit. Deshalb sollten Sie unbedingt gut vorsorgen, damit Sie auch bei einer Teilzeitbeschäftigung später eine gute Rente erhalten. Wir verraten Ihnen, welche Möglichkeiten Sie dafür haben.
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Zuerst: Voraussichtliche Rentenansprüche klären
Bevor Sie Ihre aktuelle Altersvorsorge aufstocken, müssen Sie erst einmal in Erfahrung bringen, wie hoch Ihre Rente im Alter bei Ihrer aktuellen Beschäftigung ausfallen würde. Die Höhe Ihrer Rente steht in Ihrem Vorsorgeausweis, den Sie jährlich von der Pensionskasse erhalten. Sie können diese Informationen auch jederzeit bei Ihrer Pensionskasse erfragen. Hier erfahren Sie auch, wie hoch Ihre Rente ausfallen würde, wenn Sie Ihre aktuelle Arbeitszeit reduzieren würden. So finden Sie schnell heraus, mit welchen Beträgen Sie im Alter rechnen können und wie viel Sie zusätzlich erwirtschaften müssten, wenn Sie sich in der Rente nicht einschränken möchten.
Ergänzung der bisherigen Vorsorge
Haben Sie ermittelt, wie hoch Ihre staatliche Rente ausfallen wird, können Sie berechnen, welchen Betrag Sie im Alter mindestens zusätzlich benötigen werden. Auf dieser Basis können Sie berechnen, wie viel Sie von jetzt an zusätzlich investieren müssen, um dieses Ziel zu erreichen.
Auf welche Weise Sie dann für die Rente vorsorgen, ist abhängig von Ihren eigenen Wünschen. Prinzipiell gibt es mehrere Wege, um Ihre Rente über die Pensionskasse zu erhöhen oder zu ergänzen.
Maximierung der Vorsorge über die Pensionskasse
Ein einfacher Weg, die Rente der Pensionskasse zu steigern, ist es, die Einzahlungen zu maximieren. Haben Sie in der Vergangenheit bereits in Teilzeit gearbeitet oder Ihre Erwerbstätigkeit unterbrochen, haben Sie sehr wahrscheinlich nicht den maximal möglichen Betrag eingezahlt. Dies können Sie aber nachholen: Bis zu fünf Jahre nach der Entstehung der Lücke erlauben die Pensionskassen eine Nachzahlung. Diese Nachzahlung erhöht natürlich auch Ihre spätere Rente: Wenn Sie darauf achten, immer das Maximum auszuschöpfen, erreichen Sie damit später die maximal möglich Rente. Auch Selbstständige können sich freiwillig einer Pensionskasse anschliessen und so Anspruch auf eine staatliche Rente erwerben. Auch in diesem Fall lohnt es sich, das Maximum auszuschöpfen und mögliche Lücken rechtzeitig zu schliessen.
Bei Ihrer Pensionskasse erfahren Sie genau, ob es bei Ihnen Einzahlungslücken gibt und wie hoch diese sind. Sie erfahren auch, wie viel Rente Sie erhalten würden, wenn Sie diese Lücken schliessen.
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Private Vorsorge
Eine Alternative zur Einzahlung in die Pensionskasse ist eine private Vorsorge in der dritten Säule – sowohl die gebundene Vorsorge in Säule 3a als auch die freie Vorsorge in Säule 3b bieten hier verschiedene Möglichkeiten.
Säule 3a
In Säule 3a haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Anlageformen – in erster Linie Banklösungen und Lebensversicherungen. Der Vorteil in Säule 3a liegt vor allem in der steuerlichen Begünstigung: Bis zu einer jährlichen Maximalsumme von 7'258 Franken (bzw. 36’288 Franken, wenn Sie selbstständig sind und keiner Pensionskasse angehören) können Sie die Einzahlungen von Ihrem steuerbaren Einkommen abziehen – Sie sparen also jedes Jahr eine hohe Summe Steuern. Planen Sie langfristig, ist hier insgesamt ein grosser steuerlicher Vorteil möglich.
Welches Produkt in Säule 3a Sie wählen, ist abhängig von Ihren persönlichen Vorlieben. Es gibt klassische Lebensversicherungen mit garantiertem Zinssatz und Banklösungen ohne Risiko ebenso wie Lebensversicherungen mit Fonds- oder Indexbindung. Viele Lebensversicherungen enthalten ausserdem einen Risikoanteil, sodass Sie sich mit einer Police doppelt absichern können und auch für Erwerbsunfähigkeit und Tod vorsorgen.
Säule 3b
In der freien Vorsorge in Säule 3b sind alle privaten Vorsorgeprodukte zusammengefasst, die nicht zu Säule 3a gehören, zum Beispiel Aktienkäufe, Versicherungen mit Kapitalbildung, Bankkonten oder Immobilien. Hier haben Sie zwar keine besonderen steuerlichen Vorteile, dafür sind Sie freier in der Auswahl und können Ihre Vorsorge deutlich flexibler und individueller gestalten. Hier können Sie genau das wählen, was in Ihr Risikoprofil und zu Ihrer aktuellen Lebenssituation passt: Möchten Sie Ihren hart verdienten Notgroschen anlegen, sollten Sie eine sichere Anlage wählen, auf die schneller Zugriff möglich ist. Sind Sie bereits gut versorgt, können Sie auch ein höheres Risiko wählen und bestenfalls eine hohe Rendite erwirtschaften.
Pensionskasse oder private Vorsorge?
Oft erreicht uns die Frage, welche Variante zur Ergänzung der bisherigen Vorsorge nun „besser“ ist. Eine Antwort darauf gibt es allerdings nicht: Zu sehr unterscheiden sich die individuellen Lebenssituationen und Vorstellungen.
Ob sich das Schliessen der Lücken in der Pensionskasse lohnt, oder ob Sie lieber in Säule 3 investieren sollten ist abhängig von verschiedenen Faktoren: Wichtig ist, wie gross die Lücken in der Pensionskasse sind und wie viel Sie tatsächlich nachzahlen könnten. Dabei sollten Sie auch berücksichtigen, wie viel Sie mit einer vergleichbaren Investition in der dritten Säule erwirtschaften könnten – unter Umständen lohnt sich eine private Vorsorge in der dritten Säule mehr. Auch Ihre eigene Risikobereitschaft sollten Sie in Ihre Überlegungen miteinbeziehen. eine Geldanlage, die möglicherweise hohe Gewinne erwirtschaftet, Sie aber nachts nicht mehr ruhig schlafen lässt, ist am Ende keine gute Wahl. Selbstständige sollten ausserdem bedenken, dass eine freiwillige Mitgliedschaft in der Pensionskasse die erlaubte Maximalsumme in Säule 3a deutlich reduziert. Selbstständige mit Pensionskasse dürfen pro Jahr ebenso viel einzahlen wie Angestellte, also maximal 7'258 Franken.
Achten Sie also vor allem darauf, dass sich die gewählte Variante für Sie persönlich lohnt und Ihre individuelle Situation damit gut abgebildet wird – so finden Sie auf jeden Fall die beste Lösung für Ihren individuellen Bedarf.
- Wer in Teilzeit arbeitet, sollte seine Altersvorsorge daran anpassen
- Auf verschiedenen Wegen kann eine Verbesserung der Altersrente erreicht werden
- Lücken in der Pensionskasse können bis zu fünf Jahre nach Entstehung geschlossen werden
- Auch Selbstständige können sich freiwillig einer Pensionskasse anschliessen
- Säule 3a bietet steuerbegünstigte Möglichkeiten zur privaten Vorsorge
- In Säule 3b kann man frei wählen und hat die grösstmögliche Flexibilität
- Wichtig ist, dass die gewählte Vorsorge zu den eigenen Bedürfnissen passt
Unser Fazit
Die Arbeitswelt, die sich ständig im Wandel befindet, erfordert von uns eine grosse Flexibilität. Umso wichtiger ist es dabei, die eigenen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren und in Sachen Altersvorsorge den Durchblick zu behalten. Nehmen Sie sich regelmässig etwas Zeit und passen Sie Ihre Altersvorsorge an Ihr Leben an. Fordern Sie von uns kostenlos Ihr individuelles Angebot an und vergleichen Sie die verschiedenen Möglichkeiten, bis Sie die richtige gefunden haben. Starten Sie mit uns sorgenfrei und abgesichert in die Zukunft!
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