Reha und Kur: Welche Kosten trägt die Kranken­kasse?

Zur Erholung, zum Kräfte tanken oder zur Mobilisation nach einer Operation: Kur- und Rehakliniken helfen vielen Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen. Je nach Grund für den Aufenthalt und durchgeführten Behandlungen beteiligen sich Grund- und Zusatzversicherungen in unterschiedlicher Höhe an den Kosten für einen solchen Aufenthalt. Ob und in welcher Höhe Sie mit einer Kostenerstattung rechnen können, haben wir für Sie zusammengefasst.

Grund­versicherung: Kosten­erstattung für Reha

Von Rehabilitation spricht man, wenn der Aufenthalt in der Rehaklinik unmittelbar im Anschluss an einen Spitalaufenthalt stattfindet und der Linderung von Unfall- oder Krankheitsfolgen dient. Vor Beginn der Reha-Massnahme muss diese ärztlich verordnet worden sein. Ausserdem muss sich die gewünschte Reha-Klinik auf der Spitalliste Ihres Kantons befinden.

Sobald diese Voraussetzungen erfüllt sind, übernimmt Ihre Grundversicherung die Kosten, sowohl für Unterkunft und Verpflegung als auch für die Kosten medizinischer Behandlungen, die während des Aufenthalts durchgeführt werden. Selbstbehalt und Franchise werden im gewohnten Umfang fällig.

Grund­versicherung: Kosten­erstattung für Kuren

Im Gegensatz zur Rehabilitation werden die Kosten für eine Kur nicht in jedem Fall von der Grundversicherung gedeckt. Mit einer Kostenerstattung können Sie unter rechnen, wenn diese Bedingungen erfüllt sind:

• Die Kur wurde von einem Arzt verordnet
• Die Kur wurde vor Beginn von Ihrer Krankenkasse genehmigt, ein entsprechendes Gesuch stellt Ihr behandelnder Arzt

Nicht wichtig für die Erstattung ist jedoch, ob vor dem Kuraufenthalt eine Behandlung im Spital stattgefunden hat.

Die Kosten­erstattung für Kuren durch die Grund­versicherung ist beschränkt

Auch wenn Sie die oben genannten Bedingungen erfüllen, werden die Kosten für eine Kur nicht in vollem Umfang übernommen:

• Die Kostenerstattung beschränkt sich auf die Arzt- und Therapiekosten sowie einen Unkostenbeitrag in Höhe von 10 Franken täglich an maximal 21 Tagen im Jahr. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung müssen Sie – abzüglich der genannten 10 Franken täglich – selbst bezahlen. Ab dem 22. Tag einer Kur übernimmt Ihre Grundversicherung keine Kosten mehr, auch nicht bei Vorliegen einer ärztlichen Verordnung.
• Generell nicht übernommen werden die Kosten für Kuraufenthalte zur Prävention oder anderen Zielen, die nicht im Katalog der Grundversicherung zu finden sind.
• Auch Kuraufenthalte ausserhalb der Schweiz werden nicht übernommen.

Erkundigen Sie sich im Zweifel unbedingt vor Ihrem Kuraufenthalt bei Ihrer Grundversicherung nach einer Kostenerstattung. Sollte Ihre Grundversicherung die Erstattung ablehnen oder finden Sie diese zu gering, könnte eine Zusatzversicherung für Sie das Richtige sein.

Kuren: Kosten­erstattung durch die Zusatz­versicherung

Bevor Sie eine Zusatzversicherung abschliessen, sollten Sie sich etwas Zeit nehmen, um die verschiedenen Angebote zu vergleichen. Die meisten Versicherer bieten eine prozentuale Kostenerstattung im Rahmen einer ambulanten Zusatzversicherung an, für gewöhnlich im Paket mit weiteren Leistungen. Achten Sie vor dem Abschluss auf diese Punkte:

• Die Höhe der Kostenerstattung – damit Sie nicht am Ende für eine geringe Kostendeckung hohe monatliche Beiträge bezahlen.
• Warte- und Vertragslaufzeit – Wann können Sie die Leistung das erste Mal in Anspruch nehmen und wie lange läuft der Vertrag?
• Weitere Paketleistungen: Je mehr Leistungen aus dem Paket Sie nutzen, desto höher ist die Ersparnis am Ende des Jahres.

Fazit & Emp­fehlung

Ob sich der Abschluss einer Zusatzversicherung für Kuraufenthalte lohnt, muss von Versichertem zu Versichertem abgewogen werden. Generell gilt: Je mehr Bestandteile des Versicherungspaketes Sie tatsächlich nutzen, desto sinnvoller ist diese für Sie. Sind Sie also an weiteren Leistungen der Zusatzversicherung interessiert, kann sich ein Abschluss für Sie durchaus lohnen.

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