Welche Rechts­schutz­versicherung ist die beste für Bau­herren?

Der Bau des eigenen Heims ist für viele ein grosser Traum: Bauträume können verwirklicht werden und jeder Zentimeter des Hauses kann nach den eigenen Wünschen gestaltet werden. Doch neben den positiven Aspekten gibt es auch eine Fülle an Vorschriften, die man beachten muss, wenn man eine Immobilie baut. Besonders Privatleute haben oft wenig bis gar keine Erfahrung darin, Gesetzestexte zu wälzen und Bauvorschriften zu recherchieren. Umso wichtiger ist es, sich bei Fragen und vor allem bei juristischen Auseinandersetzungen an einen kompetenten Ansprechpartner wenden zu können.

Eine gute Absicherung bietet zum Beispiel eine Rechtsschutzversicherung, denn diese bietet sowohl Beratung in juristischen Feldern als auch Unterstützung, sollte es zu einer juristischen Auseinandersetzung kommen, etwa mit potentiellen Nachbarn. In welchen Bereichen eine Rechtsschutzversicherung für Bauherren Unterstützung bietet und wie Sie den besten Tarif finden können, haben wir für Sie zusammengefasst.

Private Rechts­schutz­versicherung: Keine Deckung beim Kauf und Bau von Immobilien

Viele Bauherren gehen fälschlicherweise davon aus, dass Sie auch in dieser Funktion auf ihre private Rechtsschutzversicherung zurückgreifen können. Dies ist allerdings nicht der Fall, denn der private Rechtsschutz greift generell nicht beim Erwerb oder beim Bau von Immobilien. Wer sich als Bauherr rechtlich absichern möchte, muss deshalb auf eigene Tarife oder Bausteine zurückgreifen.

Rechts­schutz für Immobilien: Diese Leis­tungen sind darin ent­halten

Wer sich juristischen Beistand in allen Belangen wünscht, die direkt oder indirekt den Besitz einer Immobilie betreffen, ist mit einer Immobilien-Rechtsschutzversicherung gut beraten. Diese übernimmt nach dem Ablauf der Karenzfrist Kosten für juristische Beratung und Unterstützung, z.B. bei Streitigkeiten mit Nachbarn, Mietern oder Handwerkern. Ebenso Bestandteil einer solchen Versicherung ist die Übernahme von Kosten für die Erstellung notwendiger Gutachten.

Diese Versicher­ungen bieten zusätzlichen Schutz für Bau­herren

Neben dem Rechtsschutz für Bauherren gibt es noch weitere Versicherungen, die nützlich sind, wenn Sie ein Haus bauen.

Bauherren­haftpflicht­versicherung

Mit der Bauherren­haftpflicht­versicherung sind Sie finanziell abgesichert bei Schäden, die anderen durch Ihren Hausbau entstehen, z.B., wenn ein heruntergefallenes Werkzeug das Auto des Nachbarn trifft oder ein umgefallener Bauzaun die Hauswand des Nachbargebäudes beschädigt. Eine Haftpflicht für Bauherren ist zwar in der Regel nicht verpflichtend, aber äusserst sinnvoll, wenn Sie in der Bauphase keine zusätzliche finanzielle Belastung riskieren möchten.

Für kleinere Bauvorhaben ist bei vielen privaten Haftpflichtversicherungen auch eine Absicherung enthalten, zumindest, wenn Sie die Immobilie selbst bewohnen. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrer Versicherung, bevor Sie eine neue Police abschliessen.

Bauzeitversicherung

Bei der Bauzeitversicherung handelt es sich eigentlich um die in den meisten Kantonen obligatorische Gebäudeversicherung, nur eben während der Bauzeit. Sie schützt den Bauherrn vor Beschädigungen am Bau, beispielsweise durch Wasser oder Feuer. Um den entsprechenden Schutz zu erhalten, muss das Bauvorhaben unbedingt vor Beginn der Versicherung gemeldet werden, diese erweitert dann die bestehende Gebäudeversicherung um die Bauphase der Immobilie. In den meisten Fällen sind die zusätzlichen Kosten gering und es fallen weniger als 100 Franken zusätzlich an.

Bauwesen­versicherung

Um nicht nur das Eigentum anderer, sondern auch den Bau selbst abzusichern, ist eine Bauwesen­versicherung die richtige Wahl. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine Kaskoversicherung, die einspringt, wenn an Ihrem Bau Schäden entstehen. Enthalten sind sowohl Schäden durch Bauunfälle als auch Beschädigungen infolge von Vandalismus oder Diebstahl.

Eine Bauwesen­versicherung ist eine private Zusatzversicherung, eine Pflicht dazu besteht in der Schweiz nicht. In der Regel schliessen alle Parteien, die an einem Bau beteiligt sind, gemeinsam eine Bauwesen­versicherung ab und teilen die Kosten für die Police auf. Eine Bauwesen­versicherung kann nicht nur für einen kompletten Neubau, sondern auch für einen Anbau oder den Umbau einer bestehenden Immobilie abgeschlossen werden.

Baugarantie­versicherung

Wer wirklich alle Risiken absichern möchte, die ein Neubau mit sich bringen kann, kann dies über eine Baugarantie­versicherung tun. Diese springt ein, wenn es von Seiten der Baufirma Probleme gibt, etwa, wenn diese während des Baus insolvent wird und den Bau nicht weiterführen kann. Auch Schäden durch versteckte Mängel, die erst nach der Abnahme des Baus auffallen, sind in der Baugarantie­versicherung enthalten.

Unser Fazit

Als Bauherr muss man viele unterschiedliche Risiken bedenken und einkalkulieren. Besonders bei grösseren Bauvorhaben können schnell grosse finanzielle Schäden entstehen, die nicht immer mit den vorhandenen finanziellen Mitteln behoben werden können. Deshalb ist es besonders wichtig, sich schon vor dem Bau einer Immobilie genau zu überlegen, wie der Bau verlaufen soll und welcher Versicherungsschutz dafür nötig ist. Vergleichen Sie am besten frühzeitig die Angebote der verschiedenen Versicherungen – so finden Sie die günstigsten Tarife und können sich voll auf den Bau Ihres Traumhauses konzentrieren.

Weitere Links und Quellen zu diesem Beitrag

• www.tagblatt.ch – Rechtsschutzversicherung – für Bauherren sinnvoll oder nicht?