Wie in jedem Jahr wurden die neuen Prämien für die Grundversicherung Ende September verkündet. Ein bereits im Sommer prognostizierter Prämien-Schock bleibt zwar aus, die Erhöhung fällt aber dennoch deutlich aus.
Mittlere Prämie: Steigerung um 6 Prozent
Wie Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider verkündete, steigt die mittlere Prämie im Jahr 2025 um 6 Prozent und liegt damit bei 378,70 Franken pro Monat.
Erwachsene müssen im kommenden Jahr insgesamt 449,20 Franken für die mittlere Prämie bezahlen. Das entspricht einer Steigerung um 6 Prozent bzw. 25,30 Franken. Die Prämie für junge Erwachsene wird 5,4 Prozent teurer und erhöht sich auf einen Betrag von 314,10 Franken. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren zahlen 5,8 Prozent mehr, also monatlich 6,50 Franken mehr.
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In diesen Kantonen wird es 2025 besonders kostspielig
Grosse Unterschiede gibt es wieder bei der Steigerung in den einzelnen Kantonen. Die grösste Steigerung müssen die Tessinerinnen und Tessiner hinnehmen, hier steigt die mittlere Prämie um 10,5 Prozent. Auch in den Kantonen Genf und Jura liegt die Erhöhung deutlich über dem Durchschnitt von 6 Prozent. Besonders gering ist die Steigerung im Kanton Basel-Stadt: Hier müssen die Bewohnerinnen und Bewohner nur eine Steigerung von 1,5 Prozent hinnehmen. Allerdings gehören die Prämien für die Grundversicherung in Basel-Stadt ohnehin zu den höchsten in der Schweiz – die moderate Erhöhung führt hier also nur dazu, dass die Prämien im Vergleich zu den anderen Kantonen nicht unverhältnismässig steigen.
Das sind die Gründe für den starken Anstieg
Der deutliche Kostenanstieg ist auf die steigenden Kosten der Krankenversicherer zurückzuführen. Bereits 2023 stiegen diese Kosten deutlich, auch 2024 ist eine überdurchschnittliche Steigerung von 4,1 % der Kosten zu verzeichnen. Dies liegt zum einen an der wirtschaftlichen Entwicklung und steigenden Kosten für medizinische Produkte und Behandlungen, zum anderen am wachsenden Durchschnittsalter der Schweizer Bevölkerung. Je älter eine Gesellschaft insgesamt ist, desto mehr Behandlungen werden benötigt und desto höher sind die Kosten für alle. Neue Therapien und Medikamente verbessern die Qualität der Medizin insgesamt und eröffnen neue Möglichkeiten, führen aber ebenfalls zu einer Erhöhung der Kosten.
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So können Sie auf die Erhöhung der Prämie reagieren
Sind Sie von der Erhöhung der mittleren Prämie deutlich betroffen, müssen Sie das nicht einfach so hinnehmen. Mit ein paar Tipps und Massnahmen können Sie dafür sorgen, dass Sie im Vergleich dennoch günstiger versichert sein können.
Wechsel des Tarifs
Sind Sie bisher in einem Standard-Modell versichert, können Sie in ein anderes Versicherungsmodell wechseln. Telemedizin-, Hausarzt-, Apotheken- und HMO-Modelle sind bei den meisten Anbietern zu bekommen und sind in der Regel ein Stück günstiger als das Standard-Modell mit freier Arztwahl.
Erhöhung der Franchise
Auch eine Erhöhung der Franchise kann sich positiv auswirken, vor allem, wenn Sie nur selten zum Arzt gehen und wenige Kosten verursachen. Hier gilt die Regel, dass sich eine mittlere Franchise im Vergleich nur wenig lohnt. Möchten Sie sparen, sollten Sie direkt in die höchste oder zweithöchste Stufe wechseln.
Anbieterwechsel
Sind alle Tarife bei Ihrem jetzigen Anbieter vergleichsweise teuer, können Sie die Krankenkasse zum Jahresende wechseln. Trotz identischer Leistungen gibt es hier nämlich Unterschiede in der Prämienhöhe. Vergleichen Sie die infrage kommenden Tarife bei den Krankenkassen, die in Ihrem Kanton verfügbar sind, und wählen Sie den preiswertesten aus. Da der Gesetzgeber die Leistungen der Grundversicherung bestimmt, gibt es hier keine Unterschiede und Sie können wechseln, ohne sich Sorgen um die enthaltenen Leistungen zu machen.
Anspruch auf Prämienverbilligung prüfen
Steht Ihnen insgesamt nur ein kleines Einkommen zur Verfügung, kann es sein, dass der Kanton Ihnen eine Prämienverbilligung gewährt, sich also an den Kosten für die Grundversicherung beteiligt. In manchen Kantonen wird dies automatisch geprüft, in anderen müssen Sie dafür einen Antrag stellen. Prüfen Sie im Zweifel unbedingt, welche Regelung in Ihrem Kanton gilt, und überprüfen Sie Ihren Anspruch regelmässig. Auch eine Erhöhung der Prämie kann dazu führen, dass ein Anspruch auf Prämienverbilligung neu entsteht.
- Die mittlere Prämie steigt 2025 um 6 Prozent
- Jede Schweizerin und jeder Schweizer muss 2025 durchschnittlich 378,70 für die Grundversicherung bezahlen
- Gründe dafür sind gestiegene Kosten im Gesundheitswesen und die demographische Entwicklung in der Schweiz
- Mit einem Wechsel von Versicherungsmodell und Anbieter können Sie der Erhöhung der Prämie entgegenwirken
- Auch eine Erhöhung der Franchise kann die monatliche Prämie senken
Unser Fazit
An die Erhöhung der mittleren Prämie zum Jahresbeginn haben sich die meisten Schweizerinnen und Schweizer mittlerweile gewöhnt. Wichtig ist, informiert zu bleiben und gut auf die Erhöhung zu reagieren. Vergleichen Sie die verschiedenen Tarife und Möglichkeiten und prüfen Sie, inwieweit Sie selbst etwas unternehmen können, um die Prämie günstig zu halten. Schon der Wechsel in ein anderes Tarifmodell oder die Erhöhung der Franchise können zu einer deutlichen Entlastung führen. Bleiben Sie auch bei neuen Entwicklungen auf dem Laufenden – immer wieder entstehen neue Tarifmodelle und Varianten, die für Sie interessant sein könnten.
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Weitere Links und Quellen zu diesem Beitrag
- www.srf.ch – So stark steigen die Krankenkassenprämien 2025 in Ihrem Kanton
- www.blick.ch – Bundesrat gibt Krankenkassenprämien für 2025 bekannt
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