Die Leis­tungen der Motorrad­versicherung im Überblick

Sobald im Frühjahr der Schnee taut und die Sonne den Frühling erahnen lässt, ist die Saison der Motorradfahrer: Wenig ist schöner, als sich bei gutem Wetter auf das Motorrad zu schwingen und neue Orte zu entdecken. Doch neben der richtigen Ausstattung und guter Gesellschaft ist auch die Versicherung des Motorrads wichtig, um unbesorgt in die Saison zu starten. Worauf Motorradfahrer bei der Versicherung achten müssen und welche Leistungen in den gängigen Tarifen enthalten sind, erfahren Sie heute von uns.

Haftpflicht­versicherung: Vergleichbar mit der KFZ-Versicherung

Die Haftpflichtversicherung stellt in der Schweiz die obligatorische Basis-Versicherung dar, was bedeutet, dass Fahrzeug ohne eine solche Versicherung nicht am Strassenverkehr teilnehmen dürfen. Denn haben Sie einen Unfall und beschädigen ein fremdes Fahrzeug oder verletzen eine Person, übernimmt die Haftpflichtversicherung alle daraus entstehenden Kosten.

Die Leistungen der Haftpflichtversicherung für Motorräder sind in der Regel vergleichbar, egal, bei welchem Anbieter Sie versichert sind. Unterschiede gibt es aber bei der Prämienhöhe und ein paar anderen Faktoren, auf die Sie im besten Fall vor dem Abschluss achten:

• Deckungshöhe

  Ein wichtiger Punkt ist die Deckungshöhe der Versicherung. Zwar sehen die Summen, die in der Haftpflicht gewählt werden, oft astronomisch hoch aus, können aber gerade bei Verkehrsunfällen schneller erreicht werden, als man denkt. Sind sie zum Beispiel in einen Unfall mit mehreren verletzten Personen verwickelt, muss Ihre Versicherung nicht nur die medizinische Behandlung, also Spital- und Arztkosten bezahlen, sondern auch weiterführenden Behandlungen und den Lohnausfall, der durch die Verletzung verursacht wurde. Aus diesem Grund wird für den privaten Haftpflicht-Schutz empfohlen, eine Deckungssumme von mindestens 5 Millionen Franken zu wählen. Lassen Sie sich nicht von besonders günstigen Prämien blenden, sondern prüfen Sie vor dem Abschluss unbedingt das Kleingedruckte und stellen Sie sicher, dass die Deckungssumme der Versicherung hoch genug ist.

• Selbstbehalt

  Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Selbstbehalt in der Motorradversicherung, also der Anteil, den Sie bei einem Schaden selbst bezahlen müssen. Je höher der Selbstbehalt liegt, desto weniger müssen Sie für die Prämie ausgeben. Beim Selbstbehalt gibt es keine pauschale Empfehlung, wichtig ist, dass dieser zu Ihrem Bedarf passt. Haben Sie ein älteres Motorrad, bei dem Sie kleinere Reparaturen selbst machen oder selbst bezahlen möchten, genügt ein höherer Selbstbehalt. Möchten Sie bei einer teuren Maschine auch kleinere Schäden über die Versicherung regeln und für alle Fälle abgesichert sein, ist ein niedriger Selbstbehalt die bessere Wahl.

Teil- und Vollkasko: Bei hochpreisigen Maschinen

Für Schäden am eigenen Motorrad, die durch äussere Einflüsse oder das eigene Verhalten verursacht werden, kommt die Haftpflichtversicherung nicht auf. Möchten Sie für solche Situationen aber abgesichert sein, kann eine Teil- oder Vollkaskoversicherung die richtige Wahl sein.

• Teilkaskoversicherung

  In der Teilkasko sind Schäden versichert, die weder von Ihnen noch von einem anderen Verkehrsteilnehmer verursacht wurden. Dazu gehören vor allem Schäden durch das Wetter, also etwa Dellen durch Hagel oder ein Wasserschaden, aber auch solche Dinge wie Vandalismus und Diebstahl oder Beschädigungen durch Marder.

• Vollkaskoversicherung

  Wer ganz auf Nummer Sicher gehen möchte, wählt einen Tarif mit Vollkasko-Schutz. Dieser dient zur Absicherung Ihres eigenen Verhaltens: Beschädigen Sie Ihr Motorrad beim Parken oder durch eine Unachtsamkeit beim Fahren, übernimmt die Versicherung die Reparatur. Ausgeschlossen ist in den meisten Tarifen allerdings die grobe Fahrlässigkeit: Gehen Sie mutwillig Risiken ein, kann die Versicherung ihre Leistungen kürzen oder sogar ganz verweigern.

Optionale Kom­ponenten: Erweiterter Schutz nach individuellem Bedarf

Viele Versicherer bieten als Ergänzung zu den verschiedenen Tarif-Varianten weitere Leistungen, die man je nach Bedarf dazubuchen kann. Ob Sie diese benötigen, hängt einzig von Ihren Wünschen und Ihrem Fahrverhalten ab. Die folgenden Komponenten kann man bei den meisten Versicherern auf Wunsch erhalten:

• Pannenhilfe

  Viele Versicherer bieten über ihre Schadens-Hotline auch einen direkten Pannenservice an. Sie können sich also dort melden, wenn Sie eine Panne oder einen Unfall haben, und die Versicherung kümmert sich um den Fahrzeugtransport, Ihren Rücktransport und auf Ihren Wunsch auch direkt um die Reparatur. Besondern in Teil- und Vollkaskoversicherungen ist dieser Service nützlich, da die Versicherung dann direkt alle Rechnungen vorliegen hat und die Abwicklung des Schadens besonders schnell und unkompliziert ist.

• Parkschäden

  Wird Ihr Fahrzeug beim Parkieren von Unbekannten beschädigt, ist die Zuständigkeit oft unklar und häufig muss man den Schaden am Ende selbst bezahlen. Mit dem Zusatz „Parkschäden“ übernimmt die Versicherung die Reparatur auch dann, wenn der Verursacher nicht ermittelt werden kann.

• Schutzkleidung

  Motorradkleidung ist meist hochpreisig und wird lange genutzt. Mit dem passenden Zusatz ist nicht nur Ihr Motorrad geschützt, sondern auch Ihre Schutzkleidung wird nach einem Unfall auf Kosten der Versicherung repariert oder ersetzt.

• Mitgeführte Gegenstände

  Mit diesem Zusatz versichern Sie auch Ihr Gepäck bei Unfällen. Er lohnt sich für Personen, die häufig hochwertige Dinge mit sich führen, zum Beispiel eine teure Foto-Ausrüstung oder hochpreisige Elektronik.

• Bonusschutz

  Möchten Sie Ihre Prämie und Ihre Bonus-Stufe im Schadensfall unverändert erhalten, können Sie dies mit diesem Zusatz. Viele Versicherer bieten hier noch unterschiedliche Varianten: Beliebt sind Modelle, bei denen 1-2 Schäden im Jahr „frei“ sind, es gibt aber auch Tarife, in denen auch häufige Unfälle keine Auswirkungen auf die Prämie haben. Diese sind aber in der Regel kostspielig und lohnen sich nur für Fahrer, die sehr unsicher sind oder sehr häufig in riskanten Situationen unterwegs sind.

Unser Fazit

Wer mit dem Motorrad unterwegs ist, sollte nicht am Versicherungsschutz sparen. Gerade auf zwei Rädern sind Unfälle leider keine Seltenheit, und finanzielle Sorgen sollten eine solche Situation nicht zusätzlich erschweren. Kümmern Sie sich deshalb rechtzeitig um einen umfassenden, an Ihren Bedarf angepassten Versicherungsschutz. Nehmen Sie sich etwas Zeit und überlegen Sie gut, welche Bestandteile Ihnen wichtig sind und wie Ihr Tarif insgesamt aussehen soll. Vergleichen Sie dann die infrage kommenden Tarife, um die günstigste Variante zu ermitteln. Fordern Sie auch kostenlos Ihr individuelles Angebot von uns an, um die passende Versicherung zu finden. So starten Sie bestens abgesichert in die Saison und können Ihre Fahrten unbeschwert geniessen!